Lernen Sie neben Vorlesung, Seminar und Praktikum die andere Seite der Wissenschaft kennen. In der Bachelorarbeit ist Ihre Eigenständigkeit, Ideenreichtum und die Fähigkeit der praktischen Umsetzung gefragt. Bachelorarbeiten sind an unsere aktuelle Forschung gekoppelt und können derzeit zu den folgenden Themen begonnen werden:
Statistische Interpretation von Korngrenzsegregationsbreiten. Es ist eine wohlbekannte Beobachtung, dass sich in einem binären System die Fremdatome bevorzugt in den Korngrenzen ansammeln, um die Freie Energie des Gesamtsystems zu reduzieren. Nun soll die genaue räumliche Verteilung mittels atomistischer Simulationen (Molekulardynamik) untersucht werden. Dazu werden Kerndichteschätzer verwendet, um aus den diskreten Atompositionen die kontinuierliche Verteilungsfunktion über die Korngrenze hinweg zu bestimmen. Damit kann dann die Verteilung exakt über ihre Momente charakterisiert werden. Der Einfluss der Bandbreite der Kerndichteschätzer soll für verschiedene Systeme und Temperaturen über den gesamten Zusammensetzungsbereich untersucht werden. (Betreuer: Dr. Sebastian Eich)
Lithium Diffusion in Silizium. Diffusion und Bewegung von Phasengrenzen sind die grundlegende Prozesse, welche die Performance einer Batterie kontrollieren. Die Arbeit soll wesentlich zum Verständnis der Diffusion von Li in Silizium-Anoden beitragen. Zunächst werden dünne Schichten von Si durch Ionenstrahl-Sputter-Deposition hergestellt. Die Sputterbedingungen werden optimiert um geeignete elektro-chemische Performance zu erreichen. Basierend auf Vorarbeiten einer Masterarbeit [1], werden die Veränderung der optischen Eigenschaften bei Einbau von Li charakterisiert und dann zum mikroskopischen Studium des Li Transports genutzt. Ziel ist es, den Diffusionkoeffizienten und die Wanderungsgeschwindigkeit von Phasengrenzen zwischen verschiedenen LixSiy Phasen zu bestimmen. (Betreuer: Yug Joshi)
[1] https://doi.org/10.1002/smtd.202100532
Festkörper-Elektrolyt: Lithium Lanthan Zirkon Oxid (LLZO). LLZO ist ein sehr interessanter Festkörperelektrolyt für Lithium-Ionenbatterien mit hoher ionischer Mobilität und geringer elektronischer Leitfähigkeit. Leider behindert seine Empfindlichkeit gegen Luftfeuchtigkeit seine Anwendung. Das Projekt soll die Möglichkeiten einer Sputter-Deposition unter Hochvakuumbedingungen testen, um die höchst mögliche Ionenleitfähigkeit bei geringer Elektronenleitfähigkeit zu erreichen. Teil der Arbeit ist das Design einer neuer transportablen Schleusenkammer die den geschützten Transfer zwischen Glovebox und Sputterkammer erlaubt. Die Leitfähigkeit wird als Funktion der Temperatur durch Impedanzspektroskopie gemessen. (Betreuer: Yug Joshi)
Gas-Spektroskopie während der Be-/Entladung von Batteriezellen. In hochauflösender Wägung des Gewichts von Batterieelektroden (Quarz-Waage Massenspektroskopie) konnten wir zeigen, das neben der reversiblen Lithierung auch reversible Seitenreaktionen, etwa die Bildung von Li2O zur Ladungs- und Energiespeicherung beitragen. Wir wollen die Herkunft des Sauerstoffs klären. Stammt er aus den Elektrolyten, so sollten zusätzlich zur Interkalation auch reversible Gasreaktion sichtbar werden, die wir erstmals messen wollen. Ziel der Bachelorarbeit ist die Kombination einer elektrochemischen Zelle mit einem Gasmassenspektrometer oder einer Druckzelle aufzubauen und erste Testmessungen durchzuführen. (Betreuer: Guido Schmitz, Yug Joshi)
Computersimulation der Miniaturisierung von Lötverbindungen. In Arbeiten zur Miniaturisierung von Lötverbindungen haben wir festgestellt, dass die Benetzung (Benetzungswinkel) systematisch von der Größe von Löttropfen abhängig ist und dazu ein phenomenologische Beschreibung erarbeitet. Diese Modellvorstellung soll jetzt durch die Simulationsbrechnungen der Tropfenform auf rauen oder chemisch heterogenen Substraten geprüft werden. Ein bestehendes Simulationsprogramm “Surface Evolver“ (basiert auf Konzepten der Finite-Elemente Methode) soll auf unsere spezielle Geometrie angepasst und so die Form der Flüssigkeitsoberfläche und die Bewegung der Kontaktlinie zwischen Substrat, flüssigem Metall und der Gasphase unter verschiedenen Randbedingungen vorgesagt werden. (Betreuer: Guido Schmitz)
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Guido Schmitz
Prof. Dr. Dr. h.c.Abteilungsleiter
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